Risikokommunikation: Information – Gefahren- und Risikokarten – Warnung – Vorhersage

Foto: KATWARN

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Starkregen kann jeden Ort in Deutschland treffen, unabhängig von Urbanität oder Nähe zu Gewässern. Gerade in urbanen Gebieten führen solche Ereignisse zum Teil zu erheblichen Sachschäden. Es ist eine große Herausforderung vorherzusagen, wo genau das nächste Starkregenereignis auftreten wird. Klar ist jedoch: urbane Gebiete sind besonders gefährdet, da hier Böden größtenteils versiegelt sind und viele Menschen und Güter auf engem Raum sind.

Die Risikokommunikation umfasst verschiedene Stufen, die je nach Situation zur Anwendung kommen. Grundlegende Informationen mit Maßnahmen zum Schutz von Leben und Wertgegenständen werden vermittelt, um für die potentielle Gefahr zu sensibilisieren. Dazu eignen sich sowohl gedruckte und digitale Informationsbroschüren, Webseiten sowie Gefahren- und Risikokarten. Gefahren- und Risikokarten eignen sich weniger für den Akutfall, sondern vielmehr für generelle und vorsorgende Informationen für den betreffenden Ort. Es gibt Bundesländer, die Starkregen-Hinweiskarten für das gesamte Bundesland erstellen (Bsp. Hessen, Thüringen).

In der Regel werden aber Starkregen-Gefahren- und Risikokarten und Fließpfadkarten auf kommunaler Ebene erstellt. Sie stellen neben potenziellen Überschwemmungsflächen in Ufernähe auch Fließwege und Senken dar. Mitunter werden darüber hinaus Hindernisse wie Bordsteinkanten, Gartenmauern und Einfahrten abgebildet. Diese Informationen sind wichtig, da die Hindernisse Rückstaueffekte erzeugen können und somit das Wasser hinter diesen Hindernissen höher steigt als aufgrund der Topografie zu vermuten wäre. Konkrete Handlungsempfehlungen von Sicherheitsbehörden ergänzen die Informationsvorsorge.

Warnung und Vorhersage erfolgt wenige Tage bis Minuten vor dem Ereignis. Derzeit ist es noch sehr schwierig, genau vorherzusagen, wo der Starkregen auftreten wird. So, wie zwar bekannt ist, dass bei kochendem Wasser Blasen aufsteigen, aber unklar ist, wo genau, verhält es sich ähnlich beim Starkregen. Die kleinräumige Vorhersage der Niederschlagszelle ist noch immer mit großen Unsicherheiten verbunden, wird jedoch immer besser. Steht ein Ereignis kurz bevor, können Warnapps wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) oder Katwarn (App für offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen von Sicherheitsbehörden und Leitstellen) Betroffene rechtzeitig warnen und schnell und direkt Handlungsempfehlungen geben. Die Apps NINA und KATWARN können auf fast allen Smartphones installiert werden. Der/Die NutzerIn erhält im Ernstfall eine Warnung auf das Handy und Handlungsempfehlungen.