Klimawandel und Wasserverfügbarkeit
in Wald & Flur

Niedrigwasser in Fließgewässern

Trockenperioden und damit verbundene Phasen mangelnder Wasserverfügbarkeit in Gewässern sind ein Phänomen, das über wenige Tage bis zu Monaten andauern kann. Die damit häufig verbundenen niedrigen Wasserstände haben wiederum Auswirkungen auf verschiedene natürliche und anthropogene Systeme bzw. Nutzungen in und an Gewässern. Diese können zwar entsprechende Zustände ggf. bis zu einem gewissen Grad tolerieren, jedoch können sie unter Stress geraten und ihre Funktionen nicht mehr oder nur eingeschränkt erfüllen.

© Pixabay/Alicja

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Dies gilt z.B. für aquatische Ökosysteme, wenn niedrige Wasserstände zu geringen Fließgeschwindigkeiten führen und höhere Wassertemperaturen hervorrufen, die wiederum die Sauerstoffkonzentration im Wasser verringern. Bei der Wasserkraftnutzung können häufige bzw. andauernde Niedrigwasserabflüsse den Ertrag der Energiegewinnung mindern. Gleiches gilt auch für die Energie- und industrielle Produktion, wenn Flusswasser z.B. als Kühl- oder Brauchwasser genutzt wird. Ebenso betroffen ist das Verkehrssystem der Wasserstraßen, welches von der Binnenschifffahrt für den Gütertransport genutzt wird. Diese negativen Systemzustände können in gewissen Maßen durch Speicherbauwerke, z.B. Talsperren, mittels zusätzlicher Wasserabgaben im Niedrigwasserfall (sog. Niedrigwasseraufhöhungen) abgemildert werden. Gleichzeitig müssen diese Speicher häufig aber auch andere Aufgaben erfüllen (z.B. Hochwasserschutz, Trinkwasserbereitstellung, Energiegewinnung), so dass die Bewirtschaftung dieser Anlagen im Zuge langer oder extremer Niedrigwasserphasen ebenfalls problematisch werden kann.

Weiterführende Literatur